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1. Für mittlere Klassen - S. 142

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
142 so verschwindet er ganz um diese Zeit. Die Strahlen der Sonne brechen sich dann auf so besondere Weise, daß bisweilen die Luftspiegelung der Seeküsten eintritt und die langen Reihen von Palmen verkehrt erscheinen. Andere Male gewahrt man nur eine und die andere Baumkrone in den Dunst der Entfernung gehüllt und von den: Spiegel des mächtigen Stromes durch eine zitternde Schicht der stark erhitzten Lust geschieden. Fische und Wasservögel sind verschwunden, nur an den Mündungen der Nebenflüsse, da, wo große Schlammbänke sich angesetzt haben, liegen schaarenweise die greulichen Krokodile ausgestreckt, * um sich zu sonnen. Wenn die Sonne dem Untergänge nahet, entwickelt sich dieselbe Scene, wie am frühen Morgen; zum zweiten Male eilen die vielen Bewohner der Wildniß zu der Tafel, die eine gütige Hand unablässig für sie besetzt hält. Bisweilen aber wird der Frieden furchtbar unter- brochen, wenn mit unbeschreiblicher Schnelligkeit ein Ungewitter sich zusammenballt. Das Geheul der Myketen und der Nachtaffen, der schrille Ton der Möven und die allgemeine Angst der Thiere verkünden die Schrecken, noch ehe sie nahen. Geisterhaft rauschen die Baum- wipfel, während noch kein Lusthauch sich regt, und wie eine warnende Stimme geht den schwarz herbeiziehenden Massen ein dumpfes Brausen in den höchsten Regionen voraus. Der Urwald erkracht bald darauf unter dem orkanartigen Sturme, nachtgleiche Dunkelheit tritt ein, und während Blitz und Donner unter niederschmetternden Regengüssen sich ohne Pause folgen, empören sich die Gewässer des Stromes, wie ein Meer, zu gefahrdrohender Höhe. Indessen, wenn die Natur hier je zu zürnen scheint, so ist es nur für kurze Zeit. Die Wolken brechen, und einer bessern Heimath gleich, zu der die Seele vom Irdischen entbunden auf freier Schwinge sich dereinst erheben wird, strahlt mild und hoff- nungsreich der Abendhimmel, bis die Nacht friedlich über Strom und Wald herabsinkt. Mit der Schnelligkeit des Marannon, die gemeinhin in der trok- kenen Jahreszeit über vier englische Meilen beträgt, schwamm das Floß den größten Theil des Tages fort, wohl auch des Nachts, wenn keine besondern Gefahren zu drohen schienen. Nur um dem allgemeinen Ver- langen nach einem völlig sorgenfreien Schlummer zu entsprechen, wurde bisweilen gelandet, wenn gerade ein weitausgedehntes Sandufer (Playa) sich zeigte. Vorsichtig befestigten wir das Fahrzeug und errichteten in der Mitte der Wildniß das fröhliche Lager. Gewöhnlich wählt man zu diesem eine Insel, da die größere Entfernung vom Urwald Sicherheit vor den Raubthieren verspricht, die oft überschwemmten, pflanzenlosen Uferstrecken reinlich und luftig sind und einen weiten Ueberblick erlauben. Der Indier braucht das Brennholz nicht aus weiter Entfernung herbei- zuschaffen; denn stets setzen sich auf der äußersten Landspitze riesenhafte Baumstämme fest, die mit den Fluchen Herabkommen, vielleicht später von Neuem emporgehoben die Reise wiederum antreten, und, obgleich am Fuß der Anden erwachsen, bestimmt sein können, durch Meeresströ- mungen ergriffen in den traurigsten Regionen des Nordpols, dem Ein- gebornen eine Segnung, zu landen. Ost zündet der Indier aus Muth- willen das gesamte Bollwerk an, und es begiebt sich wohl, daß, wenn die Gluth in unerwarteter Richtung fortschreitet, die game Gesellschaft aus das Eiligste zum Fahrzeug entfliehen muß und ihr Glück zu preisen

2. Für mittlere Klassen - S. 146

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
146 wandeln ln den Irrgänaen dieser geheimnißvollen'i Gärten und blicken mit klugen, forschenden Augen aus dem Dunkel in die Höhe, während durch die Zweige der Korallenbäume, durch das Dickicht der Gorgonien und Flabellen die Vögel dieser Haine, die bunten Fische, schwimmen und wie schwimmende Edelsteine durch den Krystall funkeln. In dem langen grünen Schattenweg, den das Boot in die Tiefe sendet, und der die Farbe des Topases annimmt, je näher er dem Boote grenzt, sinken wie glühende Tropfen die schweren farbigen Muscheln einer Seeschnecke nieder, die der kühlere Abend von der Oberfläche des Meeres verscheucht und in die Tiefe verschwinden läßt. A. v. Sternberg. 55. Das Nordlicht. Wie groß auch immer der Gegensatz des Gewitters und des Nord- lichts sei: darinnen gleicht sich der Verlauf beider Meteore, daß sich ihre Spannung zuletzt in einer Lichterscheinung auslöset. Die Form der Licht- erscheinungen ist freilich sehr abweichend. Nicht dann, wenn wie bei dem Gewitter dunkle, schwere Massenwolken tief am Himmel schweben, son- dern wenn in den höhern Regionen sich jene zarten Federwölkchen („Schäfchen") zeigen, die so durchsichtig dünn sind, daß sie nur etwa durch die Bildung eines Hofes um den Mond sich verrathen, darf das Erscheinen eines 'höher ansteigenden, bis zum höchsten Glanz sich ent- wickelnden Nordlichtes vermuthet werden. Ein Vorzeichen des Meteors wird gewöhnlich schon am Morgen vor seinem nächtlichen Ausbruch in den Unregelmäßigkeiten gefunden, die am stündlichen Gange der Ma- gnetnadel sich einstellen. Statt der Wetterwolken, aus denen der Blitz kommt, steigt zuerst ein bräunliches oder violettes Nebelgebilde, durch welches die Sterne wie durch einen Höherauch hindurchglänzen, am nörd- lichen Horizont herauf. Bald rundet sich der Nebel, der in den Gegen- den des höchsten Nordens von heller, weißlicher Färbung erscheint; ein breiter, hellleuchtender Lichtbogen, erst weiß, dann gelb, wölbt sich über das Dunkel her, und der Gesamtnmriß der Erscheinung gleicht jetzt dem Abschnitt einer Kugel, von welcher nur ein Theil sich über den Horizont hervorhebt, ähnlich einer inr Aufgehen begriffenen, an ihrem Rande prächtig glänzenden, in der Mitte dunklen Sonnenscheibe. Das Lichtgewölbe selber bleibt fast keinen Augenblick in gleicher Gestalt und Farbe, sondern es ist in einem beständigen Aufwallen und schwingenden Bewegen begriffen; seine Farbe, bald hier, bald dort lebhafter sich ent- flammend, erhöht sich von dem Violetten und Bläulichweißen zum Gel- den und Sapphirblauen, zum Roth des Purpurs rmd zum Grün des Smaragds, und alle diese Farben wechseln und spielen ohne Aufhören eine in die andere hinüber. So steht der Lichtbogen zuweilen stunden- lang da, ehe das herrliche Meteor jene höchste Vollendung seiner Fornr erreicht, zu welcher es sich nur bei sehr starken magnetischen Entladun- gen erhebt. Es brechen jetzt Strahlen oder Feuersänlen aus dem Umfang des Lichtgewölbes hervor, welche von ungleicher Länge, meist in gerader, zuweilen auch in geschlängelter Richtung, oft bis hinan zum Scheitel- punkt, bis zur Mitte des Himmels steigen. Zuweilen wechseln die Feuer- strahlen mit schwärzlichen, einein dunklen Rauche gleichenden Streifen ab, andere Male fehlen diese Begleiter. Bei sehr starken Nordlichtern brechen Feuersäulen nicht nur aus dem Umfange des breiten Lichtbogens

3. Für mittlere Klassen - S. 148

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
148 artigen Gebilde des leichten Gewölks, die man da und dort in Gegen- den beobachtet, welche, weit von den Grenzen der eigentlichen Geburts- stätte der Nordlichter, gegen den Aequator hin liegen, von ähnlicher magnetischer Wirksamkeit' sind, als die augenfälliger glänzende Erscheinung des Polarlichtes. G. H. v. Schubert. 56. Der Schnee. Kein Naturereigniß wird von der Jugend sreudigcr begrüßt, als der Schnee. Wie jubeln Knaben und Mädchen, wenn sie Morgens beim Erwachen „Alles weiß" erblicken! Wie freuen sie sich darauf, ins Freie zu gehen, um den Schlitten zu versuchen oder wenigstens ihre Fußstapfen in den weichen Teppich zu drücken! Wie drängt es die Knaben, das bild- sam gewordene Wasser zu Wurfgeschossen und zu Bildsäulen zu ver- arbeiten! Ein langersehnter Regen wird mit Dankbarkeit als milde Wohlthat begrüßt, ein Regenbogen, ein prächtiges Morgen- oder Abendroth wird als wunderbare Schönheit angestaunt, das herrliche Nordlicht, der wilde Herbststurm, das majestätische Gewitter werden mit bangem Schauer beobachtet; aber mit Freudenjubel wird allein der Schnee empfangen, das milde, heitere Meteor, das Niemanden erschreckt, das auch dem zar- testen Wesen selten etwas zu Leide thut, das sich so gern zum Spiel- gefährten der Jugend herabläßt. Und nicht bloß der Kinderwelt, auch den Erwachsenen ist der Schnee eine liebe Erscheinung. Ist doch die weiße Hülle nicht ein Sterbekleid, sondern ein warmhaltendes Bett, das die Natur über Millionen ihrer Kinder deckt, ein schmückender Teppich, welcher das fahle Braun der ver- blichenen Wiesen und Felder verhüllt und der Landschaft ein heiteres, festliches Ansehen verleiht. Ein schneeloser Winter — wie öd' und trau- rig würde er uns Nordländern erscheinen! Fast so unnatürlich und unschön, wie ein Frühling ohne Grün! Der Schneefall ist eins der anziehendsten Naturschauspiele. Stun- denlang könnte man dein lautlosen Herabrieseln des Luftwassers zusehen und würde immer Neues erblicken; denn jeder Schneefall hat seine Eigen- heiten, ja jeder einzelne zeigt in seinen verschiedenen Zeiträumen ein ver- schiedenes Anssehen. Jetzt spielen ganz einzelne zarte Flöckchen im sanf- testen Fluge hernieder, in der nächsten Minute fallen größere und dichtere Flaumen; bald erregt sie ein Lufthauch zu wirbelndem Tanze, daß sie durcheinander flattern, wie Schwärme weißer Schmetterlinge; dann fallen sie dichter und dichter, bis sie die Aussicht mit nebelartigem Grau verschleiern und so massenweise durcheinander wimmeln, daß dem Beschauer fast schwindelt; aber schon mildert sich das Fortissimo inr zar- testen Uebergang zum Mezzoforte und sinkt sanft, wie ein getragener Ton der Menschenstimme, zum verhallenden Pianissimo herab. Und wie verschieden ist ein Schneefall vom andern! Gestern fielen die Flocken so einzeln und zögernd, wie die Blüthenblätter des Kirsch- bauines; heute, „wo Frau Holle ihre Betten schüttelt," tummeln sich die Federn in wildester Hast, als gelte es einen Wettflug vom Himmel zur Erde, so daß der Wandersmann Weg und Steg zu verlieren fürchtet und an den schauerlichen Aschenregen erinnert wird, von welchem Pom- peji verschüttet wurde; am allerschönsten aber ist der zarte Schneefall, -

4. Für mittlere Klassen - S. 150

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
150 fällt, in unserer Heimath (wo die Regenhöhe. d. i. Schnee und Regen zusammen, durchschnittlich zwanzig Zoll beträgt) bei weitem nachsteht. In Frankfurt am Main kommen von der jährlichen Regenmenge von 24 Zoll auf den Winter nur 5 Zoll. Einer der massenhaftesten Schneefälle, von denen die Witterungs- kunde berichtet, ereignete sich im Jahre 1741 in New-York, wo sich binnen zwei Tagen ein Teppich von sechszehn Fuß Höhe bildete. In der Neuzeit war für Deutschland der Winter 1859/60 der schneereichste; auf dem Thüringer Walde waren damals einzelne Hütten förmlich zugedeckt und viele Wege ungangbar; eine Schlittenfahrt auf den Straßen, wo man durch Ausschaufeln und Schneepflüge Bahn gemacht hatte, erinnerte an einen eingewinterten Alpenpaß. Die Ursache, welche einen Schneefall veranlaßt, ist die Begegnung eines kalten Luftstromes mit einem wärmeren, der mit Wasserdampf mehr oder weniger gesättigt ist. Je reichlicher die Luft mit Dampf erfüllt ist und je tiefer die Temperatur des kühlen Luststroms unter der des Dam- pfes steht, desto ergiebiger fällt der Schnee. Bei strenger Kälte schneit es selten und stets nur in kleinen Flittern; große Flaumen fallen bloß bei milderem, windstillem Wetter. Daß der Schnee nicht eine formlose Masse, sondern ein regel- mäßiges, an die Krystallformen der Mineralien erinnerndes Gebilde ist, erkennen selbst die Kinder, wenn sie die an ihren Kleidern haftenden Flaumen betrachten, welche meist zierlichen Sternen gleichen. Bei reichlichem Schneefall sind die Krystalle durch Zusannnenstoß mit andern beschädigt und durch Zusammenkleben mit inehrercn andern unkenntlich; am deutlichsten und vollkommensten erscheinen sie, wenn es recht zarte und einzelne Flitterchen schireit. Dann verdienen diese Blüthen des Win- ters die nähere Betrachtung aller Menschen. Man fängt sie auf einem Stück dunklen Tuches oder auf einer Schiefertafel, die man gründlich abgekühlt hat, auf und betrachtet sie in einem kalten Raume. Da erfreut man sich dann einer wahren Augenweide. Derselbe Grundplan, nach welchem die Bienenzellen und die Blüthen der Zwiebelgewächse angelegt sind, das regelmäßige Sechseck, liegt diesen Eisgebrlden zu Grunde. Vom Mittelpunkte gehn sechs Strahlen unter Winkeln von sechszig Grad ab — das ist das einfache Grundgesetz, aber wie schön und reich sind die Variationen, welche der gestaltende Frost über dies schlichte Thema spielt! Bald ist es ein Stern ohne Körper, dessen sechs Strahlen einfach, oder gefiedert, oder verästelt und mit allerlei Zierrath behängen sind, bald eine sechsseitige Scheibe, welche in ihrem Körper mannigfache Verzierungen und oft an ihrem Rande hübsche Schmuck- anhängsel trägt. Man wird beim Beschauen dieser niedlichen Bildungen oft an die gefälligen rosettenähnlichen Formen erinnert, welche das Kaleidoskop sehen laßt. Scoresby, der sich mit diesen Krystallbildungen, die schon Kepler bewunderte, tiefer eingehend beschäftigte, bildet in der Beschreibung seiner Polarmeerfahrten über neunzig Arten von Schnee- krystallen ab; so vielerlei scheinen zwar in unseren Breiten nicht vorzu- kommen, indeß ist ihre Mannigfaltigkeit auch hier ansehnlich. Bei jedem Schneefalle herrscht eine besondere Krystallform vor, so daß es scheint, als ob die Dampfmenge und die Temperaturverschiedenheit der'beiden Luftströme ebenso bedingend auf die Erstarrungsart des atmosphärischen Dampfes wirke, wie sie augenscheinlich bei der Bildung des Fenstereises

5. Für mittlere Klassen - S. 151

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
151 einwirkt. Schade, daß es den Naturforschern noch nicht gelungen ist, den Vorgang der Schneebildung durch künstliche Kälte nachzuahmen, wodurch wir sichere Erklärung der Umstände, unter welchen diese oder jene Krystallform auftritt, erlangen könnten. Von der krystallinischen Gestaltung hängen mehrere Erscheinungen ab, welche Jedermann am Schnee beobachtet. Zunächst der glitzernde Glanz, durch welchen eine besonnte Schnee- fläche sich auch vor dem blinkendsten Spiegel eines Flusses hervorthut, ein Glanz, der zuweilen so grell wird, daß er das Auge empfindlich blendet und Wanderer, welche in nördlichen Gegenden oder auf Schnee- feldern der Alpen längere Fahrten machen, zum Aufsetzen einer das Licht dämpfenden Schneebrille nöthigt. Dieses Glitzern rührt her von der Spiegelung, welche das Sonnenlicht an den glatten, blanken Flächen jener Eiskrystallchen erfährt. Ein mit Graupeln bedecktes Feld zeigt nie einen solchen Glanz, weil die rauhe Oberfläche dieser Schneekugeln keine regelmäßige Zurückweisung des Lichtes gestattet. Von der Krystallform des Schnees hängt ferner ab das Geräusch, welches derselbe unter dem Fuße des Wanderers erzeugt. Bei gelinder Kälte erzeugt der Fußtritt kaum einen Schall, bei etwa sechs Grad Kälte knarrt der Schnee unter dem Fuße, bei hoher Kälte (etwa von zehn Grad ab) kreischt derselbe auf eine widrige Art. Diese Geräusche ent- stehen durch die Reibung der Schneekrystalle, welche durch den Druck des Fußes aufeinandergepreßt und zerknirscht werden; sie gleichen also in ihrer Entstehung dem leise knarrenden Geräusch eines zinnernen Löffels, dessen Stiel nah am Ohre des Lauschenden gebogen wird. Die bedeutsamste Folge der Krystallgestaltung ist das Warmhalten des Schnees. Die mit Zacken und Spitzen besetzten Flocken liegen nicht dicht gepreßt, sondern locker aufeinander, so daß zwischen ihnen eine Menge lufthaltiger Lücken übrig bleiben. Dadurch entsteht eine warm- haltende Decke, welche in ihrer Wirkung einem Federbett ähnelt. Sie schützt gegen den kalten Wind, hindert die'wärmeausstrahlung des Bodens und laßt die äußere Kälte nicht in ihrer vollen Strenge zu der Erde dringen. Auf diese Weise wird die Schneedecke die Erhalterin von Millio- nen von Pflanzen und Thieren, welche unter dem Federbette der Frau Holle ihren Winterschlaf halten und sich dabei ebenso leidlich geborgen fühlen, wie der reisende Polarmensch, der sich mit seinen Hunden eine Grube in den Schnee wühlt, wenn er gezwungen ist, unter freiem Him- mel zu übernachten. Ein unter der Schneedecke angebrachtes Thermo- meter zeigt immer einen weniger tiefen Stand, als ein im Freien hän- gendes; in Sibirien fand man den Stand von zwei so angebrachten Thermometern öfter um zwanzig Grad verschieden. Sonach ist der Schneeteppich nicht bloß ein Schmuck, welcher die Winterlandschast heiterer und reinlicher erscheinen läßt, sondern zugleich ein wichtiges Schutzmittel gegen die Gefahren des Frostes, welche die belebte Natur bedrohen. Vor kahlen Frösten fürchtet sich der um seine Saaten besorgte Landmann, und wünscht sich einen weißen Winter. Den Thieren freilich, welche die harte Zeit im Freien überleben müssen, bringt der Schnee nicht selten Ungelegenheiten, wenn er alle Halme, Körnchen und Insecten des Bodens mit dichter Decke verhüllt; sie müssen dann einzelne Blößen oder solche Stellen aufsuchen, wo auf Straßen und in Dörfern und Städten etwas Eßbares auf dem weißen Tischtuch aus-

6. Für mittlere Klassen - S. 152

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
152 gestreut liegt, welches an den meisten Orten die Nahrung unzugänglich machte. Es kann nun einmal nicht allen Wesen dasselbe zuträglich und angenehm sein. Weitaus den meisten Geschöpfen ist aber der Schnee eine liebe, vieles Unangenehme mildernde Zugabe des Winters. Zumal den Polar- menschen, denen er Baustoff zur Winterwohnung und eine bequeme, fast die Eisenbahn ersetzende Straße bietet. Den Bewohnern südlicher Länder Europa's, deren Winter zwar kurz und mild ist, aber doch einige Tage bringt, an denen man der wärmenden Kohlenpfanne im Zimmer nicht entbehren kann, wird der Schnee selten bescheert, aber auch von ihnen als eine freudige Erschei- nung begrüßt. In Rom, wo es jährlich im Durchschnitt nur anderthalb Tage lang Schnee giebt, wird den Kindern am Tage dieses seltenen Ereignisses regelmäßig die Schule freigegeben, damit sie sich belustigen können; bei uns mögen wohl im Durchschnitt jährlich hundert Tage dem Schnee gehören, in Petersburg zählt man jahraus, jahrein 171 Schnee- tage, d. i. fast ein Drittel des ganzen Jahres. Wir Mitteldeutsche, bei denen im März und April, zuweilen noch im Mai Schneegrillen eintre- ten, haben als schneefreie Monate bloß den Juni bis September; indeß soll selbst in dieser Zeit, wo ein Schneefall nicht vorkommt, die Schnee- bildung nicht ganz aufhören, da nach der Annahme der Naturforscher die meisten Feoerwölkchen, welche in den Höhen des blauen Himmels schweben, aus Eisnadeln bestehen. Wie weit erstreckt sich nun das Gebiet des Schnees? Betrachten wir zuerst die wenig über den Meeresspiegel erhabenen, ebenen Theile der Feftlande, so finden wir als ganz schneefreie Continente nur Afrika und Neuholland, während die größeren Erdtheile ganz oder zum Theil Schneefalle erfahren. Europa gehört ganz zum Schneegebiete, denn auch seine südlichsten Theile, wie Palermo und Granada, haben schon zuwei- len auf Stunden ein weißes Winterkleid getragen, wenn dies auch ein so seltenes Ereigniß ist, daß es in den'chroniken aufgezeichnet wird. In Asien, dessen Klima ein continentales ist, sind besonders schneereich die Hochebenen des Innern, und noch südlich von Kanton kommen Schneefalle vor. In Amerika reicht die Schneegrenze vom Nordrande bis zu den südlichen Vereinigten Staaten, also weiter südlich, als in Europa (in Newyork, das fast auf gleichem Breitengrade mit Neapel liegt, ist der Rennschlitten jährlich im Gebrauche); in Südamerika dage- gen ist bloß Patagonien dem Schneefall ausgesetzt. Wollten wir die Verbreitung des Schnees in unserer Winterzeit bildlich darstellen, so müßten wir Europa bis an die Alpen weiß grun- diren und die südlichen Halbinseln lichtgrau färben, weil es hier nur wenig Schnee giebt; Nordamerika müßte bis zur Grenze der Sklaven- halterstaaten weiß gefärbt sein. Wollten wir aber bei unserer Schnee-Umschau auch die höheren, den Meeresspiegel ansehnlich überragenden Theile der Festlande berück- sichtigen, so würde die Erdkarte an vielen Punkten weiße Färbung erhal- ten müssen. Ein Berg eines Landes, das dem Polarkreise nahe liegt (wie Island), braucht nur etliche tausend Fuß hoch zusein, also Brocken- höhe zu besitzen, uin nie Regen, sondern stets Schnee als atmosphärischen Niederschlag zu empfangen; in tropischen Ländern dagegen muß ein sol- cher Berg dem Montblanc gleichen. Die Linie, welche man sich durch

7. Für mittlere Klassen - S. 156

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
156 nicht hin. Kanin ward in den Spalten und Gründen der Boden bedeckt, und nur an einigen Stellen ließen die Gottessinger so viel zurück, daß Fruchtbäume wachsen und Saaten reifen konnten. Je weiter nach Nor- den, um so geringer ward die Gabe, bis endlich nichts mehr übrig war; da mußte des Teufels Werk bleiben, wie es gewesen, belastet von dem Fluche ewiger Unfruchtbarkeit. Aber Gott streckte seine allmächtige Hand aus, und segnete den verlassenen Boden. Soll keine Blume hier blühen, kein Vogel singen, kein Halm gedeihen, sprach seine schaffende Stimme, so soll der böse Geist doch keinen Theil haben an dir. Ich will mich dein erbarnren und Menschen hier wohnen lassen, die mit Liebe und Treue an diesen Felsen hängen und glücklich darauf werden sollen. — Da befahl der Herr den Fischen, daß sie das Meer in ungeheuren Schwärmen belebten, und oben in die Felsen und Eisfelder setzte er ein wundersames Geschöpf, halb Kuh, halb Hirsch, das mit Milch und But- ter, mit Fleisch.und Fell und Sehnen die Menschen nähren und kleiden mußte. So, spricht die Sage, sei Norwegen entstanden. Darum sei das Meer an jenen wilden Küsten so belebt von den schnellen, uner- meßlichen Schaaren schuppiger Geschöpfe, so sei mitten in den Eiswüsten das Rennthier auch geschaffen, ohne dessen Hülfe Niemand dort wohnen könnte. — Aber welche Welt des Schreckens und Schweigens liegt hier verborgen! Unter welchen Schauern der Schöpfung zittert das Herz des einsamen Wanderers, wenn er durch diese öden Fjorde und Sunde irrt, wo das Meer in tausend Labyrinthen, zwischen düstere schnecgekrönte Felsen in ungangbare Klüfte und Höhlen sich verliert! Welch banges Staunen begleitet ihn, wenn sein Schiff durch diese Unermeßlichkeit von Klippen, gigantischen Blöcken und schwarzen granitnen Mauern gleitet, die einen mehr als dreihundert Meilen langen, furchtbaren Gürtel um die steinernen Brüste Norwegens schlingen! — Und wenn ein Gott einst gesagt: „Ich will jene schrecklichen Einöden von Menschen bewohnen lassen," so hat er diese doch nur spärlich ausstreuen können über das vergessene Land! Auf Felsen und Sümpfen müssen sie umherziehen, ewig wandernd mit dem wandernden Rennthiere, das sie nährt; nur in Buchten und Spalten am Meeresufer können sie einsam und getrennt wohnen und den Fischen nachstellen, unter tausend Aengsten und Mühen. Das Land aber kann noch immer keines Mannes feste Wohnung sein. Tief liegt es unter Sumpf und Eis, in Nebel und Nacht gehüllt, ohne Baum und Feld, ohne die Hütte des Ackerbauers, ohne das Brüllen sei- ner Heerde, ohne den milden Segen, der durch den Fleiß der Menschen und ihre gemeinsame Gesittung entspringt. So ist es anzuschauen, wenn das Schiff den Hafen, von Dront- heim verläßt und nördlich steuernd durch die Sunde und Fjorde dringt. Hinter ihm steigt die Küste hoch auf; die fruchtbaren Plätze verschwinden darin; immer wildere, nacktere Felsen dehnen sich zu todten Wüsten aus, bis endlich die unersteiglichen Gletscher von Helgeland aller Bewohnbar- keit ein Ziel setzen. In die Buchten und Klippen zieht sich dann das Menschenleben zurück. Dort wohnt der Kaufmann und der Fischer von normannischem Geschlecht, und neben ihnen haben Damnen und Lappen sich angesiedelt. Auf den schneeigen Alpen treibt der Waldfinne seine Milchkühe mit zackigen Geweihen, und wenn er den Wolf und den Bär jagt, donnert der Knall seiner Büchse aus den düstern Meeresbuchten

8. Für mittlere Klassen - S. 164

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
164 ohne uns zu bemerken. Erst als wir ihm laut zuriefen, blickte er auf, und als er sah, daß es Fremde waren, erhob er sich und hieß uns freundlich willkommen. Seit siebenzig Jahren hatte er hier gewohnt, hier auf dem kleinen Fleck Erde zwischen den Wasserfällen, unter sich die kochende Maanelf (Mondfluß), über sich das nackte Gebirg mit sei- nem langen, schrecklichen Winter. So war er ein Greis geworden und batte nichts vom bunten Menschenleben kennen gelernt. Er machte kleine Holzarbeiten, Löffel und Geschirr, das er verkaufte. Arm und alt, wie er war, sah er mild und friedlich aus, ganz zufrieden mit sich und dem still verbrachten Leben. Er nahm uns die Hoffnung, hier irgend Pferde zu finden; wir machten uns daher um so schneller auf den Weg zum rauchenden Boß (Wasserfall); ein Führer schritt uns voran. Gleich hinter der Hütte des alten Mannes senkte sich der Weg in die Tiefe. Dort ging es hinab, dann am Rande eines jähen Abhangs hin und bei ein paar Wasserfällen vorüber, die aus der Felswand in Spalten stürzten,, über welche glatte, vom Wasser bespülte Balken und Stämme eine gefährliche Brücke bildeten, die wir indeß kühn überschritten. — Schon hörte ich in der Ferne ein dumpfes Gebraus, das immer stärker wurde, je weiter ich vordrang, bis endlich plötzlich der Fall vor uns lag. Lange stand ich und lehnte an den Büschen von Ellern und Bu- ken, welche dicht gedrängt an der Senkung wachsen; dann setzten wir uns am Vorsprunge nieder, um das ganze Bild zu überblicken. — Die Felsen schließen sich zu einem Kessel; vor uns, links und rechts steigen hohe, glatte Wände auf, welche fast senkrecht in eine schwindelnde Tiefe stürzen. Mit scharfen Graten treten diese Wände zusammen, als woll- ten sie den schwarzen Riß vermauern; aber hoch von oben fällt ein lan- ger, glänzend weißer Streif herunter, eine rauschende, kochende, zischende Masse, die klingend an die düstern Felsen schlägt, dort abprallt, dort aufspritzt und unten, zu Staub zerschmettert, in Dampfwolken wieder auflodert. Da hat das Auge keinen Ruhepunkt. Fast magnetisch ange- zogen folgt es dem Sturz der Wasser, die rastlos brausend sich ver- schlingen und wiedergebären. Staunen und Entsetzen lassen das Herz schneller schlagen; aber unauslöschlich bleibt die Erinnerung, wie jetzt durch die Regenwolken ein Sonnenblitz über den ganzen Fall lief. Es war, als habe die unsichtbare Hand des Allerhalters in jenen schwarzen Steinen plötzlich ein silbernes Meer geöffnet, das nun in schweren, schmel- zenden Wellen hervorbrach: so leuchtete es und fuhr in weißen Blitzen aus. Aber die Myriaden sprühender Funken umglänzten Alles in Regen- bogenfarben, welche auf- und abzogen, schnell wechselnd sich bildeten und verschwanden. — Stunden- und Tagelang könnte man hier sitzen und wieder und immer wieder in dies Gebraus und Leuchten schauen; denn Wasserfälle und Meereswellen haben durch ihren ewigen Rhythmus von rauschendem Gehen und Kommen die Macht erhalten, die Seele des Menschen in Träume zu wiegen und mit wunderbarer Sehnsucht zu erfüllen. — Solche Wunderwerke sind ein ewig lebendiges Wort Gottes und machen den fühlenden Menschen gut. Wir folgten dem Führer nun den steilen Pfad durch das Gebüsch nieder, wo einige hundert Fuß tief ein Felsenstück wie ein mächtiger Altan über den Abgrund hinausspringt. Hier muß man stehen! Gerade gegenüber setzt der Fall herab, und man blickt frei in den engen, finstern Zauberkreis nieder, den das allmächtige „Werde!" um ihn geschlossen.

9. Für mittlere Klassen - S. 165

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
165 Darin braust und brandet es, da kocht es auf und schäumt und don- nert bervor. — Aber näher heran bilden die Felsen einen zweiten, grö- ßeren Kreis; über diesem hängt der lustige Balkon, auf dem du stehst. Auf deinen Stock gestuft schaust du hinab, und unter dir fünfhundert Fuß tief bricht der Strom hervor. Der schäumige Schnee schmilzt von seiner Brust, ersieht zu dir auf mit hellen, rollenden Augen, und rauscht in seinen blaugrünen, prächtigen Gewändern dahin, erlöst und neu geboren, in siegesftolzer Freiheit, welche keiner menschlichen Gewalt sich beugt. — Man schreitet zurück und eilt von Neuem vorwärts; der Blick hängt sich an diese Zacken und Zinnen. an jeden wilden Busck in der Tiefe, an den Vogel, der ängstlich entflieht; er folgt dein Steine oder Baumstamme, den der Führer in den Abgrund schleudert, wo er nach langein Falle tausendfach zersplittert; es ist. als zöge eine dämonische Gewalt uns selbst hinab in das brausende Element. Es begann zu dämmern, als wir vom Riukan zurückkehrten. An einer einsamen Hütte zwischen den Klippen saß ein Kind, kaum ein Jahr alt und fast nackt, auf seinem Stühlchen. Mit den großen, blauen Augen sah es die freniden Männer furchtlos an; die blonden Löckchen hingen nur seine Stirn so dicht, wie an Engelsbildern. Wir sahen in die Hütte, sie war leer. Fast gar kein Geräth stand darin, nur im Wiiikel ein ärmliches Lager. Das Kind saß einsam, und neben ihm ging es in die finstere Tiefe hinab, wo der Tod auf verirrtes Leben lauert. — Wir legten ihm Geldstückchen in die kleine Hand; es sah sie gedankenlos an uiid schloß die Finger. Aber die Eltern werden kommen, das Kindchen herzen und sich des unverhofften Segens freuen. Th. Mllgge. 63. Konstantinopel. Stambul ist einer großen Blume vergleichbar, auf drei Seiten von einein rauhen, unscheinbaren Kelchblatt umgeben, mit welchem es an den Felsgestaden Rumeliens hängt., während es der aufgehenden Sonne und den großen, glänzenden Spiegeln, die zwei Meere vor ihm ausbreiten, das schöne, glühende Antlitz zuwendet. Vor dieses muß man treten und tief in die königlichen Züge schauen, um jenes Wort Byrons wahr zu finden,-der in begeisterter Erinnerung an die Herrlichkeit der Osmanenstadt ausruft: ,„Ich sah Athens geheiligte Räume, Ephesus' Tempel sah ich und war in Delphi, ich habe Europa durchstreift von einem Ende zum andern und Asiens schönste Länder besucht; aber nie erfreute mein Auge ein Anblick, dem von Konstantinopel vergleichbar."^ Das kleine leichte Boot trägt uns spielend aus dem Hafen nach dem gegenüberliegenden Gestade von Kleinasien; auf einem andern Welt- theile muß man sich niederlassen. um das großartige Bild, das sich hier vor den erstaunten Augen entfaltet, mit seiner ganzen Schönheit in's Herz aufzunehmen.^ Wie Rom ist Konstantinopel auf sieben Hügeln erbaut, / deren Abgrenzung man deutlich erkennen kann. .> Sie bilden ein unregelmäßiges Dreieck; aber nur die eine Spitze desselben ist uns sichtbar: das soge- nannte neue Serail mit seinen buntverzierten Gebäuden, Palästen und Kiosks. Zwischen denselben sieht man Wälder von Orangen, große Platanen und schlanke Cypressen./welche die farbigsten Schatten über diese ungeheure Wohnung der Sultane werfen. Hinter dem neuen

10. Für mittlere Klassen - S. 166

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
166 Serail erblickt man bunte Häusermassen,We den Wellenlinien der Hügel folgen.^ Dort tritt eine Gruppe von Cypressen und andern Bäumen über sie hinaus; hier unterbricht ein einsam stehendes, halbverfallenes Mauer- werk die ffast nur durch ihre Färbung verschiedenen Dächer der Häuser- reihen. — Was aber der Stadt einen so wunderbaren, ja feenartigen Reiz verleiht und dem überraschten Beschauer den lauten Freuderuf ent- lockt, sind die zierlichen Minarets und die Haufen glänzender Kuppeln auf Moscheen und Grabmälern, ^ die allenthalben emporragen... Man kann sie kaum zählen, und während das Auge gesättigt über der Mehr- zahl derselben hinschweift, bleibt es bewundernd an einigen hangen,'-die durch Größe und schöne Bauart hervorglänzen Mund deren Namen in empfänglichen Herzen tausend Bilder und Gedanken wecken. Wer denkt nicht beim Anblick jener prachtvollen Kirche, ^der Aja Sophia, Die mit ihrer schönen Kuppel und den vier Minarets beinahe im Mittelpunkte der Stadt liegt F an ihren Erbauer, den prunkliebenden Zustimmn der in ihr ein Werk hinstellen wollte! welches den Glanz des Salomonischen Tempels verdunkeln sollte!! Es' gelang ihm. --Doch als der stolze Bau vollendet war und der Kaiser mit den'worten: „Salo- mon, ich besiegte dich!" an den Altar eilte, ahnte er wohl nicht, daß einst der Herrscher der Ungläubigen auf seinem Streitrosse in diese Hallen ziehen, mit eigner Hand die heiligen Zeichen des christlichen Glaubens zerschlagen und sprechen werde: „Es ist kein Gott als Allah, und Moha- med ist sein Prophet!" — Das Kreuz verschwand von der Höhe der Kuppel, und jetzt erhebt sich dort ein kolossaler ^fünfzig Ellen im Durch- messer haltender Halbmond,Dder dem Wanderer schon von Weitem über die Höhe entgegenglänzt, v ' Auf dein dritten der sieben Hügel liegt die Moschee des großen Suleiman; neben ihr sieht man die Moschee Bajazet des Zweiten mit zwei Thürmen; weiter rechts die von Mohamed dem Zweitenzauf dem Platze, wo das christliche Byzanz^einen seiner schönsten Tempel, die Kirche der heiligen Apostel, erbaut hattez Links von der Aja Sophia zeigt sich die Moschee des Sultans Achmet; sie ist eines der prächtigsten Gebäude Stambuls und hat sechs Minarets. Ueber sie alle hinaus ragt der Thurm der Feuerwache, der Thurm des Seraskiers. Ihn vergleicht der türkische Geschichtschreiber Isi mit einem in den Lüften schwebenden Neste des Paradiesvogels. So liegt Konstantinopel links vor uns, und seine Häuserreihen steigen bis zu den Ufern des großen Hafens, des goldenen Horns, hinab, das wir mit allen seinen Schönheiten gerade vor uns haben. Man verfolgt seinen Lauf von der breiten Einmündung iu's Meer von Marmora bis Ejub, wo es sich allmählich zwischen den Wiesen zu ver- lieren scheint. Auf seinem Wasser von der schönsten grünen Farbe ruhen die Schiffe aller Nationen neben einander. Das alte, sonderbar gebaute Fahrzeug der syrischen Küstenfahrer, dessen hoher, spitzer Schnabel an die Bauart der Schiffe im Alterthum erinnert, liegt mit seinem schmutzigen Anstrich neben der zierlich ausgerüsteten Jacht des Briten. Da ankert schwerfällig ein türkisches Kriegsschiff, ein zerschossener Invalide, neben einer leichten, französischen Brigg, die auf und unter dem Verdeck blank und sauber geputzt ist, mit den hohen Masten hin und her wiegt und ungeduldig an den Ankerketten zu zerren scheint. Langsam bewegt sich dort eines jener plump zusammengezimmerten Gerüste, die einem Flosse
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